Trailrunning: Leutstetten - Berg - Allmannshausen

Winni Mühlbauer: Trailrunning - Starnberger See - 24.3.17


24.3.17
Zum Kini
Winni + Christian

Königswetter war es keines, obwohl angekündigt. Irgendwie schade. Aber eingestellt auf einen etwa 30km langen Lauf mit wenigen Höhenmetern und dafür hohem Laufanteil, traf ich mich um 11 Uhr mit Christian in Leutstetten an der Schlossgaststätte. Ich mit kurzen Hosen und Sonnnenschutzcreme, er in Winterklamotten. Gut, er kam ja auch 20km dahergeradelt, den kalten Nordwind im Rücken. Die bange Frage: gibt es hier nach dem Lauf noch ein Bier in der Sonne?

Es hat 6 Grad, der Wind weht. Wir laufen los, um die Gaststätte herum auf eine Anhöhe mit schöner Aussicht. Dort hinten sieht man die ganze Bergkette, sagt Christian, an schönen Tagen, und da, wo es dunkelgrau verhangen ist, liegt der Starnberger See. Wir drehen um, laufen durch Leutstetten und landen auf einem Forstweg entlang von brachliegenden Feldern. Ich stelle mir gerade vor, wie es hier wäre, krachte die Sonne herunter. Es geht leicht bergan. Oben auf der Kuppe steht die Villa Rustica, deren Hypocaustum mit einem Glashäuschen überbaut ist. Eine Fußbodenheizung also. So gesponnen haben die Römer dann doch wieder nicht.

Am Rande des Leutstettener Moos geht es in den Wald hinein, der uns in Percha wieder ausspuckt. Wir schlagen auf Asphalt auf. Tut aber nicht so weh, wie nach 15, 20km Laufen auf Trails in den Bergen. Nach gut 5km erreichen wir den Segelclub Würmsee, der am nördlichsten Ende des Starnberger Sees liegt. Weiter geht es am See entlang Richtung Berg, auf Wanderwegen, wo man sich an schönen Tagen gegenseitig auf die Zehen tritt oder Radfahrer sich durchkämpfen wie Stiere in Pamplona. Hab ich mir sagen lassen. Tatsächlich bin ich als Münchner das erste Mal hier. Und staune ob der herrschaftlichen Villen und Prachtbauten an den Hanglagen. Selbst was Kleines ist hier riesig. So auch die Votivkapelle, die Gedenkstätte für Ludwig II. Ihm zur Ehre trage ich heute um den Hals ein Multifunktionstuch mit seinem Konterfei drauf.

Danach werden die Wege schmaler, und je weiter wir auf Anhöhen in Richtung Bismarckturm bei Assenhausen laufen, desto trailiger wird es. Der Blick auf den See jedoch ist getrübt, und das Licht zum Fotografieren auf Sparflamme. Es riecht nach Herbst, zwei Tage vor der Sommerzeit. Zum Laufen aber ist das Wetter ideal, zumindest für mich, der mit direkter Sonneneinstrahlung hadert und in einer blühenden Erle und Haselnuss Spielverderber sieht. Nach 13km erreichen wir den Bismarckturm (im Sommer Quelle zum Wassernachfüllen), danach geht es trailig auf gut einem Kilometer hinunter ans Seeufer unterhalb von Allmannshausen.

Wir laufen den selben Weg in kleinen Varianten zurück, gondeln dabei erst über einen schnurgerade gezogenen "Seilbahnweg", und später über Trails in steilabfallenden Waldhängen. Dann erreichen wir einen blitzblanken Trail entlang eines Zauns. Ich gebe nochmal Gas ... und ... Aviator. Blöde Wurzel aber auch! Erstaunlicherweise hat meine hauchdünne Windjacke keine Schramme abbekommen, obwohl ich mir eine drei Zentimeter lange blutende Abschürfung am Ellenbogen zugezogen haben.

Nach 27,7km und knapp 500hm erreichen wir wieder die Schlossgaststätte in Leutstetten. Die Frage nach einem Bier in der Sonne hat sich schon lange erledigt.

Hier der Track: Leutstetten - Heimathausen - Berg - Bismarckturm - Fichtenweg in Berg - Percha - Leutstetten.

Bis zum nächsten Mal.
In the meantime: Stoney Larue - Aviator


Trailrunning - Starnberger See

Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen.



Zur Übersicht