Trailrunning: Ammersee - Andechs

Winni Mühlbauer - Trailrunning Andechs - 6.5.17


6.5.17
Do not think about beer
Winni + Christian

Lass uns früh losfahren, bevor in Andechs die Massen einfallen, schrieb mir Christian am gestrigen Freitag. Gute Idee! Um kurz vor 10:00 Uhr parken wir das Auto am Ortsende von Herrsching in der Strittholzstraße direkt am Wanderweg nach Andechs. Nach fast einem Monat Pause geht es endlich wieder auf den Trail, und wenn schon, denn schon: 28km sollen es werden und 500hm im Anstieg. Vom Start weg geht es steil nach oben. Mit 130 Höhenmetern auf den ersten 4km hält sich das Bergauflaufen aber in Grenzen.

Nach 1,5km erreichen wir Erling und schauen über saftige, grün-gelb gesprenkelte Wiesen hinüber zum Kloster Andechs; für ein Bier ist es aber noch viel zu früh. Die Luft ist kühl, das Wetter verheißungsvoll. In der Ferne weißüberzogen die Alpen, wo wir uns lieber rummgetummelt hätten, allerdings ist es dort bewölkt, vom Schnee ganz zu schweigen. Hier scheint meist die Sonne, und mit großen Freude laufen wir nicht nur auf trockenen Trails im Wald, sondern auch über maigrüne Wiesen unter blau-weißem Himmel. Einmal mehr Bilderbuchwetter. Weiter geht es südwärts Richtung Pähler Höhe, wo wir einen kleinen Schlenker machen um noch einmal auf die Alpenkette zu schauen. Nach 5km geht es zurück und hinunter zum Oberen Weiher. Wir erreichen wieder Erling, laufen vorbei am Wildgehege für Rothirsche und schauen erneut auf das nahe Kloster; für ein Bier aber ist es immer noch zu früh. Wir sind erst 8 Kilometer gelaufen und jetzt unterwegs auf dem Kreuzweg, gottlob ohne gebeugte, leise brabbelnde Hindernisse.

Das Kloster lassen wir links liegen und laufen nordwärts in Richtung Frieding, erst auf einem Waldrandschotterweg, dann wieder auf Trails. Nach 13 Kilometern ist leider erstmal Schluss mit der Trampelpfadlauferei. Über Feld- und Wiesenwege geht es auf 3km in Richtung Widdersberg am Ostufer des Pilsensees. Wir betreten den Friedhof, wo Christian endlich seine Flasche auffüllen kann. Ich wasche mir das Gesicht, da ich mir heute morgen dummerweise Sonnenschutz auf den Kopf gesprüht hatte und das Chemiezeux ins rechte Auge migriert ist und es entzündet hat. Immer wieder hatte ich Probleme, scharf zu sehen. In den Bergen darf mir das nicht passieren.

Auf einem Wanderweg laufen wir bergab auf Seefeld zu und erreichen nach 17,5 km den nördlichsten und gleichzeitig tiefsten Punkt unserer heutigen Tour (575m). Von hier aus geht hinauf zu einem Höhenrücken mit dem Ortsteil Neuwiddersberg, und von dort endlich wieder überwiegend auf Trails in Richtung Kloster Andechs, dessen rückwärtige Mauer wir nach 24km erreichen. Ich nuckle an meiner lauwarmen Apfelschorle aus der Trinkblase und denke mir, don't think about beer. DON'T THINK ABOUT BEER! Dann aber erinnere ich meine beiden Teilnahmen beim Andechs Trail, und auch, dass es dort nach dem Zieleinlauf nur Bier mit Alkohol gab. DURCHSCHNAUF. Inzwischen weiß ich aber, dass seit dem Josefitag 2016 auch alkoholfreies Weißbier ausgeschenkt wird. PLÄRR!

Nach dem Wallfahrtssteig ist das Thema Bier erstmal wieder aus dem Kopf, und das ist gut so, denn hinunter ins Kiental geht es über verflixt eng gesetzte Stufen, derart eng, dass einem schwindelig wird, will man sich auf einen Rhythmus festlegen. Runter ist das Ding jedenfalls nicht laufbar, ohne Hals und Kopf zu riskieren. Ein Mops vielleicht hätte hier seinen Spaß. In einer großen Schleife laufen wir auf feinen Trails hinunter in Richtung Herrsching und erreichen nach 28km das Auto, das in der Sonne steht. Erstmal reißen wir alle Türen auf, dann die Heckklappe, und dann ... endlich ... Doppelzisch!! Endlich dürfen wir nicht nur ans Bier denken, sondern es genießen. Nie schmeckte es Christian und mir besser, als nach getaner Arbeit.

Hier der Track: Herrsching - Pähler Höhe - Frieding - Widdersberg - Andechs - Herrsching

Bis zum nächsten Mal.
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