Winni Mühlbauer - Drei Zinnen Alpin Run 13.9.14

Winni Mühlbauer - Drei Zinnen Alpin Run - 13.9.14 Sexten - Südtirol


13.9.14
Diesmal ohne Bodenprobe
Winni

Sehr beglückt hat mich auch dieses Jahr wieder der Drei Zinnen Alpin Run in Südtirol, einer der renommiertesten Bergläufe weltweit.

Eine halbe Stunde vor dem Start in Sexten auf 1300m Höhe hatte es 9 Grad, die Gipfel der Sextner Rotwand waren gezuckert, und der Sprecher mahnte eindringlich, warme Kleidung zum Wechseln für oben einzupacken. Auch jetzt solle man sich warm anziehen, auf dem Büllelejoch in 2.556 Metern Höhe bliese ein eiskalter Nordwind. In den Wind bliesen viele der Bergläufer diese Warnung und gingen, nachdem 15 Minuten vor dem Start die Sonne rausgekommen war, minimalistisch mit Shorts und Trägerhemd auf die Strecke. Erstmal in die "falsche Richtung" auf eine Ehrenrunde durch Sexten, wo doch der "Einser" der Sextener Sonnenuhr, den es zu erreichen und dann teilzuumrunden galt, ohnehin so weit weg schien.

Durch das Fischleintal mit seinen sattgrünen Lärchen, lt. Luis Trenker "das schönste Tal der Welt", ging es flott dahin, und schwupps waren kurz nach der Talschlußhütte die ersten 9 Kilometer geschluckt, da die erste Hälfte der insgesamt 17,5 Kilometer sanft ansteigen - gerademal 250 Höhenmeter liegen hier hinter den Läufern. Bei diesem Berglauf ist derjenige im Vorteil, der im "Flachen" eine gute Zeit laufen kann, um so eher kann er sich am Fuß des "Einsers" auf dem selektiven Serpentinenweg einfädeln. Ein Überholen hier kostet viele Körner, und so wuselt ein Tausendfüßler nach oben. Vor allem über Fels in allen Varianten. Wurzeln gibt es hier kaum, auch wenig matschige Passagen. Dafür wurde es schattig und wieder kalt. Erst an der Zigmondyhütte, der dritten Verpflegungsstelle, wagte sich die Sonne wieder heraus und tauchte die wild zerklüftete und felsige hochalpine Berglandschaft unterhalb des "Zwölfers" in zauberhaftes Licht und wärmte die Aktiven. Der größte Teil des steilen und anspruchvollen Stücks hoch zur Büllelejoch-Hütte war geschafft. Weiter zum Joch selbst ging es wieder gut zu laufen, vom eisigen Nordwind keine Spur, dafür war die Luft dünn.

Jetzt noch der "freie Fall", der steile Downhill nach dem Büllelejoch, der technisch jedoch leicht ist, da der Pfad, wenn man ihn denn laufen will, kaum geblockt ist, wenngleich tückisch, da doch "Stolpersteine" im Weg liegen. Viele sausen hier nebeneinander die Direttissima hinunter, so wie ich vor einem Jahr, wo ich froh war, als diese 250 Höhenmeter auf einem Kilometer hinter mir lagen. Kaum war vor einem Jahr dieser Gedanke gedacht, lag ich auch schon auf der Nase. Ein Knirschen zwischen den Zähnen ließ mich Schlimmes befürchten, aber zum Glück hatte ich nur eine Bodenprobe genommen und mir ein paar blutende Stellen zugezogen.

Entsprechend verhalten lief ich dieses Jahr das Joch unterhalb des Paternkofel hinunter, von wo aus man schon das Ziel, die Drei-Zinnen-Hütte, sehen kann. Erstmal aber geht es auf einem schnell zu laufenden traversen Wanderweg oberhalb der Bödenseen dahin, bevor es zum Ziel hoch nochmal fies steil wird. Wie bei meinen 10-Kilometer-Läufen im Flachen auch, wo ich an meinen Zeiten festklebe, klebte ich dieses Jahr an meiner Zeit vom Vorjahr, und war leider 2 Minuten langsamer.

Hatte ich mich nicht richtig angestrengt? Denn nachdem ich mich gestärkt und umgezogen hatte, sauste ich vollgefressen den größten Teil des "Fuß"-Weges zurück über das Altensteiner Tal und war bald am Bus-Shuttle, wo ich mit anderen, darunter dem siebenfachen Berglauf-Weltmeister aus Neuseeland Jonathan Wyatt auf den nächsten Bus wartete. Wollte ihn schon fragen, wann seine Stretch-Limousine kommt, und ob er mich vielleicht mitnehmen könnte.

Dem Veranstalter kann man nur allergrößtes Lob aussprechen, dieser Berglauf in traumhafter Kulisse ist bestens organisiert, und das Shirt eines der Premiumsponsoren skinfit allein ist fast schon so viel wert wie das Startgeld.

Hier ein Video mit einer Animation des Streckenverlaufs:>>> http://www.youtube.com/watch?v=yW5REpG5Z08

Die Fotos von www.sportograf.com begeistern mich leider wenig, vor allem die Impressionen finde ich schwach - kaum Vordergrund für die Perspektive. Bei den Läuferfotos mit Blitz oberhalb des Bödensees wurde die Blende nicht nachgeregelt für die sich ändernden Lichtverhältnisse.

Gut, dass ich zwei Tage vor dem Lauf dort oben selbst ein paar Impressionen eingefangen und digital festgehalten habe - siehe weiter unten.

Und wieder gibt es ein tolles Video: >>> Drei Zinnen Lauf - 2014

Bis zum nächsten Mal.
In the meantime: Ryan Bingham - 'Southside of Heaven'

Drei Zinnen Alpin Run - 13.9.14

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Blick nach Süden - auf die Cadini Gruppe (Cadini di Misurina)

Bergläufer auf dem Vormarsch

Aquamarin meets Saphir 2 x anklicken zum Vergößern

Auf der Seite des Skiclub Bad Kohlgrub, der zum 33. Hörnleberglauf am 20.9.14 einlädt, fand ich im Flyer unter "Bergläufer auf dem Vormarsch" folgenden Text, der mir sehr gefällt:

"Berglaufen ist die härteste und zugleich sanfteste Art des Laufens. Hart, weil kräftezehrend wie ein sehr hohes Tempo auf flacher Strecke; sanft, weil durch den geringen Aufprall der Füsse bei weitem schonender für Bänder und Gelenke.

Vor allem aber ist Berglaufen schön. Keine andere Laufstrecke bleibt so im Gedächtnis haften, keine hat so einen ausgeprägten Charakter, keine kann sich in der landschaftlichen Schönheit mit den Bergstrecken messen. Ein City-Läufer wird die menschliche Kulisse vermissen. Der Bergläufer wird dafür doppelt und mehr entschädigt durch das unvergleichliche Erlebnis einer beeindruckenden Landschafts- und Bergkulisse.”

Wer mitmachen oder gar seinen 1. Berglauf machen möchte, klickt hier: >>>Skiclub Bad Kohlgrub - Hörnle Berglauf .Die Strecke ist relativ kurz und dennoch herausfordernd, und die unterhaltsame fast kaberettistische Siegerehrung hinterher allein ist schon Belohnung genug für die Anstrengung.

Saphir meets Smaragd meets Aquamarin

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